8. Sep­tem­ber 2017

Berufszweig sieht sich großen Herausforderungen gegenübergestellt: Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil und CDU Mayen vor Ort bei Schäfer Friedel Bous

Im Rah­men einer Hof­be­sich­ti­gung konn­ten sich Mit­glie­der des Maye­ner CDU-Stadt­­­ver­­­bands gemein­sam mit der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Mecht­hild Heil jüngst ein Bild von einem lei­der vom Aus­ster­ben bedroh­ten Berufs­zweig machen. Frie­del Bous hat­te sich gern bereit erklärt, die poli­ti­schen Gäs­te in Alz­heim zu emp­fan­gen und ihnen sowohl sei­nen Betrieb mit den Tätig­keits­fel­dern von der Schaf­zucht über die Wei­de­hal­tung bis zur Schlach­tung, als auch die gewal­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die auf den Job des Schä­fers zukom­men, vor­zu­stel­len. Dabei han­delt es sich bei dem mit kor­rek­ter Berufs­be­zeich­nung genann­ten Tier­wirt mit der Fach­rich­tung Schä­fe­rei um einen ech­ten Tra­di­ti­ons­be­ruf mit Natur­schutz­auf­ga­ben. “Wir wer­den weni­ger und man kann es den nach­fol­gen­den Gene­ra­tio­nen nicht ver­übeln, dass sie sich gegen eine Wei­ter­füh­rung der Betrie­be ent­schei­den”, so Bous, “ein Beruf, der weder Wochen­en­de noch Fei­er­tag kennt und durch des­sen Aus­übung man zudem nicht gera­de zum Mil­lio­när wird, ist ein­fach unpo­pu­lär. Damit müs­sen wir umge­hen.” Um die Wirt­schaft­lich­keit nach wie vor sicher zu stel­len, habe sich das Bild des Schä­fers in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gewan­delt. Vor die­sem Hin­ter­grund sei es auch zu sehen, dass die Schä­fer heu­te grund­sätz­lich zwei Stand­bei­ne hät­ten: Zum einen stell­ten die Zucht und der Ver­kauf von Schafs­fel­len, Lamm­fleisch und Wol­le, zum ande­ren die Land­schafts­pfle­ge Ein­nah­me­quel­len dar. Letz­te­re ist dar­in zu sehen, dass Schä­fer mit ihren Her­den auf offe­ne Flä­chen zie­hen und die­se im Sin­ne des Natur­schut­zes bewei­den. Bous zeig­te hier jedoch auch Pro­ble­me auf, die aus star­ren Vor­ga­ben über die Dau­er bzw. das Erfor­der­nis der Bewei­dung einer Flä­che resul­tie­ren und wor­in Vor­aus­set­zun­gen zu sehen sind, um für die Land­schafts­pfle­ge aus öffent­li­chen Gel­dern ent­lohnt zu wer­den: “Wenn auf einer Flä­che bis auf zwei Büsche kei­ne Nah­rung mehr vor­han­den ist, dann kann man die Her­de dort nicht wei­te­re vier­zehn Tage ste­hen las­sen. Das ist aber oft­mals erfor­der­lich, um an die Ent­loh­nung für die geleis­te­ten Diens­te zu kom­men. Es muss klar sein, dass das Tier­wohl an ers­ter Stel­le steht!” Gro­ße Pro­ble­me bringt aus Sicht des Alz­hei­mer Schä­fers auch die Rück­kehr des Wol­fes nach Deutsch­land mit sich. So bekom­me er zwar im Fal­le des Fal­les den Fleischwert geris­se­ner Scha­fe ersetzt. Imma­te­ri­el­le Schä­den, wie etwa das Aus­ein­an­der­rei­ßen gan­zer Her­den oder die Ver­ängs­ti­gung ein­zel­ner Tie­re, sei­en jedoch wesent­lich gra­vie­ren­der und bei­na­he uner­setz­lich. “Man darf mich nicht falsch ver­ste­hen, auch ich freue mich dar­über, dass der Wolf wie­der bei uns hei­misch wird. Aber man darf das Gan­ze auch nicht in einer Art ideo­lo­gi­scher Ver­klä­rung betrach­ten. Mit gesun­dem Men­schen­ver­stand müs­sen wir uns mit den Pro­ble­men, die da sind, aus­ein­an­der­set­zen, um adäqua­te Lösun­gen zu fin­den”, erläu­ter­te der Gast­ge­ber den CDU­lern. In ihrem Schluss­wort dank­te Mecht­hild Heil dem Schä­fer und sei­ner Frau für den freund­li­chen Emp­fang und die offe­nen Wor­te: „Sie leben und lie­ben die­sen Tra­di­ti­ons­be­ruf, das spürt man. Wir wer­den daher sicher­lich nicht zum letz­ten Mal bei Ihnen gewe­sen sein, um mit­ein­an­der im Dia­log blei­ben zu kön­nen. Eini­ge der geschil­der­ten Pro­blem­stel­lun­gen lie­ßen sich durch mehr bzw. früh­zei­ti­ge­re Gesprä­che sicher lösen.“ Beson­ders freu­te sich die Christ­de­mo­kra­tin zum Abschluss über das tol­le Abschieds­ge­schenk in Form eines hoch­wer­ti­gen Schafs­fel­les, was sie an den Besuch und die The­ma­tik immer wie­der erin­nern soll