9. Dezem­ber 2016

Wie modern sind christliche Werte? Junge Menschen diskutieren über die Verbindungen von Kirche, Staat und Gesellschaft

Im Bewusst­sein sei­ner Ver­ant­wor­tung vor Gott und den Men­schen. Mit die­sen Wor­ten lei­te­ten die Müt­ter und Väter des Grund­ge­set­zes des­sen Prä­am­bel ein. Heu­te, 67 Jah­re nach Inkraft­tre­ten unse­rer Ver­fas­sung, gehen Men­schen auf die Stra­ße und pro­pa­gie­ren eine not­wen­di­ge Ret­tung des christ­li­chen Abend­lan­des. Vor dem Hin­ter­grund die­ser Ent­wick­lun­gen lud die Jun­ge Uni­on May­en jüngst unter dem Titel “C wie christ­lich — die Ver­bin­dun­gen von Kir­che, Staat und Gesell­schaft” zu einem Dis­kus­si­ons­abend ins Hotel Schlö­mer in Lang­scheid ein. 

Der Debat­te vor­an­ge­stellt war ein Impuls­re­fe­rat von Den­nis Fal­ter­baum, sei­nes Zei­chens Vor­sit­zen­der des Pfarr­ge­mein­de­ra­tes Herz Jesu in May­en. Hier­in gab er den Anwe­sen­den zunächst einen Über­blick über die Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Grund­ge­set­zes und das in des­sen Arti­kel 4 gewähr­leis­te­te Grund­recht auf Religions‑, Glau­­bens- und Gewis­sens­frei­heit, wel­ches sowohl das soge­nann­te forum inter­num, also das Recht, einen Glau­ben zu wäh­len und zu haben, als auch das forum exter­num, das Recht, die­sen Glau­ben auch nach außen sicht­bar aus­zu­le­ben, unter Schutz stellt. Fal­ter­baum ging auch auf his­to­risch gewach­se­ne Ver­trags­ge­bil­de zwi­schen Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und dem Staat sowie auf öffent­li­che Auf­ga­ben, die durch die Kir­chen oder ihnen nahe­ste­hen­de Orga­ni­sa­tio­nen wahr­ge­nom­men wer­den, ein. Bei­spiel­haft kön­nen hier Ein­rich­tun­gen wie Kin­der­ta­ges­stät­ten, Kran­ken­häu­ser und Senio­ren­hei­me genannt werden.

Zur Spra­che soll­te natür­lich auch die viel­zi­tier­te Fra­ge nach der Berech­ti­gung des “C” im Par­tei­na­men der CDU kom­men. “Ich bin zutiefst davon über­zeugt, dass das christ­li­che Men­schen­bild, das glei­cher­ma­ßen von der Frei­heit des Ein­zel­nen und die Ver­ant­wor­tung, die aus die­ser Frei­heit erwächst, aus­geht, nach wie vor ein hoch attrak­ti­ver Leit­fa­den ist und sein kann — und das für Gläu­bi­ge wie Anders- und Nicht­gläu­bi­ge”, stell­te Fal­ter­baum in sei­nem Impuls­re­fe­rat fest. Nicht feh­len soll­te hier­bei auch die Abgren­zung zu den Akti­vis­ten von Pegi­da und der AfD. Dazu Fal­ter­baum: “Im Übri­gen müs­sen wir die Wer­te, die uns wich­tig sind, auch immer wie­der ein­for­dern. Aus mei­ner Sicht dür­fen wir das Feld nicht denen über­las­sen, die von christ­li­chen Wer­ten spre­chen, deren Han­deln aber nicht mit sol­chen ver­ein­bar ist. Soll­te uns tat­säch­lich an die­sen Wer­ten etwas lie­gen, dann sehe ich es sogar als unse­re Ver­pflich­tung an, sie gegen die­se For­men der Anfein­dung zu verteidigen.” 

Dem Impuls­re­fe­rat folg­te eine leb­haf­te Dis­kus­si­on, an deren Ende der Vor­sit­zen­de der Maye­ner JU Max Göke zufrie­den auf die Ver­an­stal­tung blick­te: “Vor allem die gemein­sa­me Dis­kus­si­on hat noch ein­mal beson­ders deut­lich gemacht, wie wich­tig gera­de in unsi­che­ren Zei­ten ein soli­des und sta­bi­les Wer­te­fun­da­ment für Poli­tik und Gesell­schaft ist. Außer­dem hat man gese­hen, dass das The­ma anschei­nend gera­de uns als jun­ger Gene­ra­ti­on unter den Nägeln brennt, da soll­ten wir dran blei­ben.” Anschlie­ßend ließ man den Abend, der Jah­res­zeit ent­spre­chend, bei einem gesel­li­gen Döb­be­kooche­es­sen aus­klin­gen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Arbeit der JU May­en fin­den sich auf www.ju-mayen.de.