12. Juni 2018

Wiederaufbau Mayens Thema bei der Jungen Union: Die schweren Zerstörungen boten auch Chancen für die Zukunft

Bei städ­te­bau­li­cher Ent­wick­lung muss man als Zeit­ho­ri­zont Jahr­zehn­te, teil­wei­se ja sogar Jahr­hun­der­te in den Blick neh­men“ so eröff­ne­te Hans Schül­ler sei­nen Vor­trag bei der Jun­gen Uni­on May­en und stell­te damit dar, dass er zur tie­fer­ge­hen­den Erläu­te­rung der Ent­wick­lung der Stadt viel wei­ter aus­ho­len müss­te. „Gera­de um eine gute Visi­on für die Zukunft zu ent­wi­ckeln, ist es immer von Vor­teil, bestimm­te Beweg­grün­de und Sach­ver­hal­te zu ken­nen, die zu Ent­schei­dun­gen und ent­spre­chen­den Ent­wick­lun­gen geführt haben! Daher beschäf­tigt sich die JU May­en inten­siv mit der Geschich­te unse­rer Hei­mat­stadt“ begrün­det der JU-Vor­­­si­t­­zen­­de Den­nis Fal­ter­baum die The­men­wahl. Für die­sen Abend blieb Hans Schül­ler, Vor­sit­zen­der des Geschichts- und Alter­tums­ver­eins, bei dem The­ma „Wie­der­auf­bau der Stadt May­en nach dem Zwei­ten Weltkrieg“.

In einer ein­stün­di­gen Prä­sen­ta­ti­on ver­an­schau­lich­te Schül­ler dras­tisch, vor wel­chen Her­aus­for­de­run­gen die Stadt­spit­ze mit ins­be­son­de­re dem Bau­amt sowie die gesam­te Maye­ner Bevöl­ke­rung nach den ver­hee­ren­den Zer­stö­run­gen des Bom­ben­krie­ges der Alli­ier­ten gestan­den haben. Zu den vie­len Todes­op­fern der Angrif­fe vor allem zur Jah­res­wen­de 1944/45 kamen zahl­lo­se Woh­nungs­lo­se, in der Zeit unmit­tel­bar nach dem Krieg dann zusätz­lich Flücht­lin­ge aus den deut­schen Ost­ge­bie­ten. Somit herrsch­te gro­ßer Druck schnell und umfang­reich wie­der Wohn­raum zu schaf­fen, einen ent­spre­chen­den Weit­blick zu behal­ten und Pro­jek­te für die All­ge­mein­heit anzu­sto­ßen, bedurf­te daher gro­ßer Aus­dau­er und Hart­nä­ckig­keit. Der stell­ver­tre­ten­de JU-Vor­­­si­t­­zen­­de Tobi­as Keß­ner dazu: „Wenn man heu­te die dama­li­gen Pro­jek­te in Ihrer Wir­kung beur­teilt, so kann man den Mut und Weit­blick der Ver­ant­wort­li­chen nur bewun­dern. Zukunft zu gestal­ten ist eben auch mit­un­ter mit Wider­stän­den ver­bun­den.“ An meh­re­ren Bei­spie­len leg­te Hans Schül­ler dar, wo „Vor­kriegs­pro­ble­me“ nun durch klu­ge Pla­nung besei­tigt oder zumin­dest ver­bes­sert wur­den. So wur­den bei­spiels­wei­se gleich meh­re­re Stra­ßen dort neu ange­legt, wo vor­her Häu­ser stan­den (z.B. Neue Markt­stra­ße), Ver­kehrs­eng­päs­se besei­tigt (Aus­bau der Net­te­brü­cke am Brü­cken­tor) oder ganz neue Fahr­be­zie­hun­gen geschaf­fen (Durch­stoß der Ring­stra­ße am Neu­tor). Auch auf die vie­len archi­tek­to­ni­schen Beson­der­hei­ten und bestimm­te Wirk­wei­sen z.B. der nun frei­er ste­hen­den Burg oder der auf­ge­wei­te­ten Markt­stra­ße ging Hans Schül­ler ein. Den­nis Fal­ter­baum zog nach einer Viel­zahl an Fra­gen ein posi­ti­ves Fazit: „Die leb­haf­te Dis­kus­si­on und der damit auch deut­lich über­zo­ge­ne Zeit­an­satz zei­gen deut­lich, wie inter­es­sant die­ses The­ma ist. Wir wer­den uns daher wei­ter damit beschäf­ti­gen und bedan­ken uns ganz herz­lich bei Hans Schül­ler für sei­ne Ausführungen.“