10. April 2019

CDU Mayen lud zur Vortragsveranstaltung: Hier ist die Welt noch in Ordnung – oder?

Die CDU infor­mier­te im Rah­men einer Vor­trags­ver­an­stal­tung im Alten Rat­haus alle Inter­es­sier­ten zum The­ma „Sicher­heits­men­ta­li­tä­ten im länd­li­chen Raum“. Frau Prof. Dr. Nina Oel­kers konn­te als Exper­tin gewon­nen wer­den und trug den Gäs­ten den aktu­el­len For­schungs­stand vor. Der Vor­trag und die anschlie­ßen­de Dis­kus­si­on lie­fer­ten der CDU wich­ti­ge Impul­se für den Umgang mit den Her­aus­for­de­run­gen rund um Sicher­heit und Sicherheitsempfinden.

Hin­ter­grund: Die Stadt May­en gehört mit ihren rund 19000 Ein­woh­nern und der Lage als „Tor zur Eifel“ zum länd­lich gepräg­ten Raum – und damit zum For­schungs­ge­gen­stand von Prof. Dr. Nina Oel­kers. Als Deka­nin an der Uni­ver­si­tät Vech­ta und Pro­fes­so­rin für sozia­le Arbeit wid­met sie sich der Fra­ge, wie Kri­mi­na­li­tät von den Men­schen im länd­li­chen Raum wahr­ge­nom­men wird und wie die­se Wahr­neh­mun­gen Mei­nun­gen und Hand­lun­gen bestim­men. Was erscheint beson­ders bedroh­lich? Wel­che Schutz­maß­nah­men wer­den ergrif­fen? Was wird von der Poli­zei und der Ver­wal­tung erwartet?

Die gute Nach­richt für May­en: Tat­säch­lich bestä­ti­ge die Sta­tis­tik, dass die Kri­mi­na­li­täts­be­las­tung erheb­lich mit der Gemein­de­grö­ße anstei­ge, so Prof. Dr. Oel­kers. Auch die Unsi­cher­heits­wahr­neh­mung und die Furcht vor Kri­mi­na­li­tät fie­len bei der klein­städ­ti­schen und länd­li­chen Bevöl­ke­rung wesent­lich schwä­cher aus. Ein wich­ti­ger Grund hier­für sei es, dass die län­ger andau­ern­den Sozi­al­kon­tak­te sowohl die infor­mel­le Sozi­al­kon­trol­le als auch das Sicher­heits­ge­fühl för­der­ten. „Für vie­le Men­schen ist die moder­ne Groß­stadt ein Ort der Unsi­cher­heit und Kri­mi­na­li­tät. Der länd­li­che Raum gilt hin­ge­gen oft­mals als Ort der Gebor­gen­heit und mensch­li­chen Nähe.“, so Prof. Dr. Oel­kers. Dabei sei die „infor­mel­le Sozi­al­kon­trol­le“ ein wich­ti­ger Aspekt. Die Tat­sa­che, dass sich die Nach­barn ken­nen und auf­ein­an­der ach­ten sowie die Tat­sa­che, dass die­se Gemein­schaft häu­fig ähn­li­che Wer­te und Ein­stel­lun­gen teilt, erhö­he die­ses Sicherheitsgefühl.

Für Mar­tin Reis, den Vor­sit­zen­den des Stadt­ver­bands der CDU, war es wich­tig, neue Erkennt­nis­se und tie­fe­re Ein­bli­cke in die kom­ple­xen The­men „Sicher­heit“ und „Sicher­heits­men­ta­li­tä­ten“ zu gewin­nen. „Zu oft wer­den die Dis­kus­sio­nen und deren Argu­men­te ohne den Blick auf die Beson­der­hei­ten des länd­li­chen Raums geführt und aus­ge­tauscht. Die Tat­sa­che, dass wir es anders machen und uns heu­te auf die­se Wei­se mit dem beson­ders wich­ti­gen The­ma Sicher­heit beschäf­ti­gen, ist uns auch für den Umgang mit allen ande­ren kom­mu­na­len Her­aus­for­de­run­gen Vor­bild.“ Nun gel­te es, dazu bei­zu­tra­gen, sowohl die kon­kre­ten Straf­ta­ten, wie zum Bei­spiel häus­li­che Gewalt, Umwelt­kri­mi­na­li­tät und Van­da­lis­mus, zu ver­hin­dern, als auch die sub­jek­ti­ve Furcht vor Kri­mi­na­li­tät abzubauen.

Cars­ten Männ­lein ist bei der CDU der Ansprech­part­ner für Sicher­heit und Ord­nung. Er hat den Kon­takt zu Frau Prof. Dr. Oel­kers her­ge­stellt. Cars­ten Männ­lein sagt: „Beim Blick in die Zei­tun­gen und in die sozia­len Netz­wer­ke kann man den Ein­druck gewin­nen, Poli­tik erschöp­fe sich in spon­ta­nen Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen und ein­sei­ti­gen Stel­lung­nah­men. Das ist nicht unser Anspruch. Erst recht nicht bei Sicher­heits­fra­gen. Wir wol­len auf einer soli­den Grund­la­ge ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dun­gen tref­fen.“ Als Ergeb­nis des Vor­trags wer­de die CDU daher die Orte in der Kern­stadt und in den Stadt­tei­len, die als unsi­cher emp­fun­den wer­den, mit Unter­stüt­zung aller inter­es­sier­ten Bür­ger iden­ti­fi­zie­ren und gemein­sam mit der Poli­zei und der Ver­wal­tung Lösun­gen fin­den, Parks, Treff­punk­te von Jugend­li­chen und „dunk­le Ecken“ so zu gestal­ten, dass sie nicht nur sicher sind, son­dern auch zurecht so emp­fun­den wer­den. Dabei gehe es nicht dar­um, einen star­ken Staat zu for­dern, son­dern May­en als star­ke Gemein­schaft zu för­dern. Ent­schei­dend für den Erfolg vie­ler sicher­heits­re­le­van­ter Maß­nah­men sei dar­über hin­aus, wie gut Inte­gra­ti­on gelin­ge. „Egal, ob Men­schen zu uns kom­men, weil sie aus Ander­nach zuge­zo­gen oder aus Afgha­ni­stan geflüch­tet sind – für uns gilt: Dia­lo­ge und Mit­ein­an­der bau­en Vor­ur­tei­le ab und erhö­hen die Sicher­heit und das Sicher­heits­ge­fühl. Als Par­tei, als Ver­mitt­ler zwi­schen Bür­ger und Staat, kön­nen und müs­sen wir an die­ser Stel­le anset­zen.“, so Cars­ten Männlein.

Die Vor­trags­ver­an­stal­tung war Teil der Zukunfts­werk­statt „May­en 2025“, in der sich die CDU mit den lang­fris­ti­gen Ent­wick­lun­gen May­ens befasst.