5. Okto­ber 2020

Viele neue Bäume für den Stadtwald

Auch wenn wir in der Sache in vie­len Punk­ten der Stadt­po­li­tik in den ver­gan­ge­nen 8 Jah­re durch­aus ande­rer Mei­nung waren und man hier­über auch treff­lich, aber sach­ori­en­tiert gestrit­ten hat, gilt der Dank der CDU-Frak­­ti­on zu aller­erst dem schei­den­den Ober­bür­ger­meis­ter Wolf­gang Treis. In sei­ner 8 Jah­re dau­ern­den Amts­zeit hat er sich immer­wäh­rend mit einem hohen Maß per­sön­li­chen Ein­sat­zes für May­en posi­tio­niert und ent­ge­gen man­che Unken­ru­fe ist May­en in die­sen Jah­ren mit einem grü­nen OB auch nicht unter­ge­gan­gen. Viel­leicht lag es auch dar­an, dass sich Wolf­gang Treis sel­ber als „hell­grün“ bezeich­ne­te aber auch das letzt­end­lich in der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Ober­bür­ger­meis­ter und Ver­wal­tung auf der einen Sei­te und dem Regu­la­tiv des Stadt­ra­tes auf der ande­ren Sei­te, gute Lösun­gen her­aus gekom­men sind. Dabei möch­te ich kei­nes­falls ver­schwei­gen, dass wir uns an eini­gen Stel­len durch­aus ande­re Ergeb­nis­se gewünscht hät­ten und man­ches sprich­wört­lich in die Hose gegan­gen ist. Aber, auch die Maye­ner Stadt­po­li­tik ist eben kein Wunsch­kon­zert – eine lapi­da­re Fest­stel­lung, wel­cher der desi­gnier­te Ober­bür­ger­meis­ter mit sei­ner SPD-Frak­­ti­on bereits in sei­ner letz­ten Sit­zung als Rats­mit­glied begeg­net ist.

So folg­te die Mehr­heit des Stadt­ra­tes dem Vor­schlag der Ver­wal­tung, dem Ansin­nen eines Schau­stel­lers, der auf dem Schüt­zen­platz einen „tem­po­rä­ren Frei­zeit­park“ errich­ten woll­te, nicht statt zu geben. Sicher­lich ist es nicht die Auf­ga­be einer Stadt­ver­wal­tung, den Markt regu­lie­ren zu wol­len. Doch hat­te der Stadt­rat erst vor weni­gen Wochen beschlos­sen, dass für den abge­sag­ten Lukas­markt der MY-Gemein­­schaft begrenz­te inner­städ­ti­sche Flä­chen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, damit die­se dann an regio­na­le Schau­stel­ler als Stand­platz für Fahr­ge­schäf­te oder ande­re Attrak­tio­nen wei­ter gege­ben wer­den. Ein ähn­li­ches Ange­bot zum glei­chen Zeit­punkt ande­rer Stel­le der Stadt hät­te dann ver­meint­lich­da­zu geführt, das wohl kei­nes der bei­den Ange­bo­te an die Bevöl­ke­rung erfolg­reich gewe­sen wäre. Aus die­sem Grund ist die CDU dem Vor­schlag der Ver­wal­tung gefolgt und man hat mit Ver­wun­de­rung das Ver­hal­ten der SPD-Frak­­ti­on zur Kennt­nis genom­men. Hat­te sich die SPD in der ver­gan­ge­nen Sit­zung des Rates aus Infek­ti­ons­schutz­grün­den prak­tisch­ge­gen jedes Enga­ge­ment von Schau­stel­lern aus­ge­spro­chen, war es nun der desi­gnier­te OB Meid, der sich per­sön­lich für das Pro­jekt eines tem­po­rä­ren Frei­zeit­parks auf dem Schüt­zen­platz­ge­län­de ins Zeug leg­te. Aber selbst in sei­ner eige­nen Frak­ti­on herrsch­te wenig Einig­keit, da sich bei der Abstim­mung 4 SPD-Rats­­mi­t­­glie­­der der Stim­me enthielten.Um es klar zu for­mu­lie­ren: Die CDU-Frak­­ti­on ist kei­nes­falls gene­rell gegen die Ein­rich­tung eines tem­po­rä­ren Frei­zeit­parks, aber es muss dabei gel­ten: nicht zwei Ange­bo­te zum sel­ben Zeitpunkt.

Ein Ange­bot zur Ent­wick­lung eines drin­gend benö­tig­ten Hotels in May­en konn­te dann die Mon­­te-Mare-Grup­­pe in Ver­bin­dung mit der DEHOGA in der Sit­zung vor­stel­len. Die Errich­tung eines 3 Stern Supe­ri­or Hotels mit ca. 40 Bet­ten und zwei Kon­fe­renz­räu­men im Bereich des Net­te­bads wird als wirt­schaft­lich erfolg­ver­spre­chend betrach­tet Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men eines sol­chen Hau­ses wur­de mit 6,3 Mil­lio­nen Euro ange­ge­ben. Der enga­gier­te Vor­trag von Mon­te Mare-Geschäfts­­­füh­­rer Patrick Doll und Frau Dr. Stoll­berg wur­de mit viel Wohl­wol­len im Stadt­rat auf­ge­nom­men und sodann konn­te ein wei­te­rer Pla­nungs­auf­trag zur Kon­kre­ti­sie­rung der Plä­ne erteilt wer­den. Für die CDU-Frak­­ti­on ist die­se Ent­wick­lung beson­ders erfreu­lich, war es doch das lang­jäh­ri­ge Stadt­rats­mit­glied Die­ter Win­kel, der hier­zu die Initi­al­zün­dung gab.

Eine zün­den­de Idee hat­te auch unser städ­ti­scher Förs­ter Peter Göke. Der durch die anhal­ten­den Tro­cken­heit und den Bor­ken­kä­fer nach­hal­tig geschä­dig­te Maye­ner Stadt­wald soll auf­ge­fors­tet wer­den. Hier­zu wer­den grö­ße­re Flä­chen, auf denen in den ver­gan­ge­nen Jah­ren in der Haupt­sa­che die Fich­te aus­ge­fal­len ist, geräumt und mit einer Mischung aus Wei­ß­­tan­­nen- und Dou­gla­si­en­sa­men ein­ge­sät. Dies ist eine neue, durch­aus revo­lu­tio­nä­re Metho­de der Wie­der­be­wal­dung, denn eigent­lich kennt man bis­her eher die Ein­brin­gung geschul­ter Pflan­zen. Das Säen der als trock­e­heits­re­sis­t­ent­gel­ten­den Baum­ar­ten wird durch die forst­li­che Ver­suchs­an­stalt des Lan­des Rhein­­land-Pfalz in Tripp­stadt wis­sen­schaft­lich beglei­tet und auch die betrof­fe­nen Jagd­päch­ter haben ihre Unter­stüt­zung für die­ses Pro­jekt zuge­sagt. Zudem wer­den Refe­renz­flä­chen zum Schutz vor Wild­ver­bis ein­ge­gat­tert um somit mög­lichst umfas­sen­de Erkennt­nis­se für die Zukunft zu erhal­ten. Die zu erwar­ten­den Kos­ten sind deut­lich gerin­ger als bei einer kon­ven­tio­nel­len Pflan­zung. Zudem soll auf die Natur­ver­jün­gung des Wal­des gesetzt wer­den. Die CDU-Frak­­ti­on steht hin­ter den ehr­gei­zi­gen Plä­nen unsers Förs­ters. Sie wird die­se eng beglei­ten und unterstützen.

End­lich konn­te auch die Pla­nung für den drin­gend benö­tig­ten Neu­bau des städ­ti­schen Bau­hofs ver­ab­schie­det wer­den. Somit ist ein wei­te­rer Schritt getan, dass in abseh­ba­rer Zeit für die Beschäf­tig­ten des Bau­hofs, der Stra­ßen­rei­ni­gung und den städ­ti­schen Gärt­nern eine Zei­ten­wen­de ein­setzt. Unser Dank gilt hier ins­be­son­de­re unse­rem Ehren­bür­ger Rolf Schu­ma­cher, der als Bür­ger­meis­ter für den Bau­hof und des­sen Wei­ter­ent­wick­lung ver­ant­wort­lich war, sowie dem Bereichs­lei­ter Jür­gen Cas­pa­ry, dem die­se Ent­schei­dung kurz vor dem nahen­den Ruhe­stand eine lang ersehn­te Her­zens­an­ge­le­gen­heit war.

Wei­ter­hin konn­ten eini­ge Bebau­ungs­plä­ne bera­ten und ver­ab­schie­det wer­den und ein Grund­stück im gera­de erst erschlos­se­nen Gewer­be­ge­biet „Im Sür­chen“ konn­te bereits vor Abschluss der Bau­ar­bei­ten an ein Maye­ner Unter­neh­men ver­kauft wer­den. Wir wer­ten dies als einen Beleg dafür, dass drin­gend neue Gewer­be­flä­chen erschlos­sen wer­den müs­sen, um gera­de mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men in May­en hal­ten zu können.

Tra­di­tio­nell in der Herbst­sit­zung brach­te der schei­den­de Ober­bür­ger­meis­ter Treis am Ende der Sit­zung den Haus­halt für das kom­men­de Jahr 2021 ein. Der Etat schließt der­zeit — trotz erheb­li­cher Rück­gän­ge bei den Steu­er­ein­nah­men — nur mit einem leich­ten Minus von ca. 250.000 Euro ab. Dies ist-ein durch­aus erfreu­li­cher und auf­grund der der­zei­ti­gen­all­ge­mei­nen kon­junk­tu­rel­len Lage nicht unbe­dingt erwart­ba­rerAn­satz. Hier­an kön­nen sich nun der Stadt­rat und der desi­gnier­te OB in den kom­men­den Wochen abar­bei­ten. Anders als in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nutz­te Treis die­ses mal wie­der das Instru­ment der Haus­halts­re­de, der Königs­dis­zi­plin eines jeden Ver­wal­tungs­chefs. In der, auf die ver­gan­ge­nen Jah­re zurück­bli­cken­den, teils lau­ni­schen Rede blieb als Quint­essenz hän­gen, dass der Ober­bür­ger­meis­ter sei­ner Auf­fas­sung nach ein gut bestell­tes Feld hin­ter­lässt, wel­ches in den kom­men­den Jah­ren abge­ern­tet wer­den kann. Dem kann man in gewis­sem Umfang zustim­men, aller­dings sind eini­ge städ­ti­sche Fel­der noch über­haupt nicht umge­pflügt geschwei­ge denn ein­ge­sät wor­den und an der einen oder ande­ren Stel­le dürf­te auch ver­brann­te Erde hin­ter­las­sen wor­den sein. Aber wie bereits am Anfang erwähnt, May­en ist in der Ära Treis nicht unter­ge­gan­gen und wird es auch in Zukunft nicht.